Das Frauenentwicklungszentrum Mvimwa ist Wirklichkeit

Ansicht des Hauses zum Haupteingang
Schlüsselübergabe des Hauses an die Frauen

Wunderbar ! Die Freude ist auf allen Seiten riesig groß. Das Frauenentwicklungszentrum konnte am 19.3.2022 nach einjähriger Bauzeit eingeweiht und den Frauen übergeben werden.

Das Bauen unter Pandemie-Bedingungen hat uns allen viel abverlangt. Wir von Ahsante sana! e.V. konnten nicht vor Ort sein, um uns ein eigenes Bild zu machen. Keiner von uns kannte die örtlichen Begebenheiten. Wir gingen von unseren hiesigen Baukenntnissen aus, was aber weit ab der Realität von einer „afrikanischen Busch-Situation“ ist.

Wir kennen keine Regenzeit, wo auf einmal nur kleine Fahrzeuge oder nur Traktoren Materialien von weiter her befördern können, da zum Beispiel die Sandgrube unter Wasser steht oder die „Straße“ nicht befahrbar ist. Das führte gleich zu Baubeginn zu Preiserhöhungen bei Sand. Für unsere Partner nicht verständlich, warum wir so gereizt reagierten, denn für sie war die Situation während der Regenzeit normal und wurde nicht erwähnt. Wir hatten keine Vorstellung, dass sich die Regenzeit weiter ins Jahr verschoben hatte. Wir sahen auf dem Bild nur blauen Himmel, dass dieser sich in kürzester Zeit als Schleuse öffnen könnte, war für uns nicht vorstellbar.

Bauen in Deutschland: Wasser kann aus einem Hydranten entnommen werden. Das hatten wir nicht bedacht. Ohne Wasser kann nicht gebaut werden. Wie kommt ausreichend Wasser zu der Baustelle? Unsere pfiffigen Mönche baten Nachbarn, dass sie aus deren Quelle, die 600 m von der Baustelle entfernt lag, Wasser entnehmen durften. Dafür musste das Bassin vergrößert werden und eine Pipeline verlegt werden, die im Kostenvoranschlag nicht enthalten war. Das kann ja heiter werden! Wir stehen in einem Vertrag mit der W.P. Schmitz-Stiftung, die uns freundlicher Weise mit einem geldlichen Betrag von 75% des Kostenvoranschlags unterstützt. Meine Unruhe und Sorge wuchs von Tag zu Tag, wie bekommen wir die am Ende stehenden Mehrkosten als kleiner Verein bewältigt, denn man hatte uns als Kostenvoranschlag nur einen Rohbau und kein schlüsselfertiges Gebäude angegeben. Für uns war das aber nicht ersichtbar gewesen.

Eine Baufirma, die den Bau vollständig errichtet hätte, gab es selbst in der 66 Kilometer entfernten Stadt Sumbawanga nicht. Eine weiter entfernte Firma zu beauftragen, hätte die Kosten vervielfältigt. So waren wir auf dortige selbstständige Handwerker angewiesen.

Die Maurer waren gut und fleißig, meist ausgebildet im Berufsausbildungszentrum Mvimwa, so dass man ihre Arbeitsqualität kannte. Erstaunlich, wie schnell sie alles in so kurzer Zeit bewältigten, ohne die bei uns üblichen Maschinen und anderen Hilfsmitteln.

Eine weitere Schwierigkeit ergab die leichte Hanglage des Gebäudes. Um Schaden bei Starkregen und Bodenerosion vom Haus abzuwenden, musste eine starke Außendrainage gemacht werden.

Alle eingesetzten Handwerker, die an einem Bau die notwendigen Gewerke ausüben, lieferten eine gute und solide Arbeit ab. Es gab während der gesamten Bauzeit keine Unfälle oder Verletzungen.

Wir danken der W.P. Schmitz-Stiftung für ihre geldliche Unterstützung, ohne die das Frauenzentrum nicht hätte gebaut werden können. Insbesondere auch dem Team für ihre Unterstützung, uns als kleinen Verein bei der für uns großen Aufgabe beizustehen.

Den African Benedictines OSB of Mvimwa, die für uns als Partner die Bauleitung übernommen haben, sagen wir ein herzliches „Vergelt’s Gott“, besonders auch Abt Pambo, der sich bei Schwierigkeiten vermittelnd eingesetzt hat.

Wir freuen uns, dass nun den Frauen ein Ort gegeben ist, wo sie sich treffen, aussprechen, gegenseitig helfen und Bildung erfahren können. Möge es den Frauen gelingen, durch berufliche Selbstständigkeit die Lebensgrundlage zu schaffen, dass ihre Kinder genügend tägliche Nahrung haben und ihnen Schul- und Berufsausbildung ermöglich wird. – 60% der Kinder in der Region gelten als unterernährt.-

Meeting room

Allen Spendern sei ein von Herzen kommendes Dankeschön gesagt.

Wir von Ahsante sana! e.V. werden weiterhin bemüht sein, Hilfe zur Selbsthilfe in der Mvimwa Region, die zu den ärmsten Regionen von Tansania zählt, ein wenig voran zu bringen und freuen uns, wenn Sie weiterhin Anteil an unserer Arbeit nehmen.

Sieben behinderten Jugendlichen, vier Mädchen und drei Jungen, konnten wir wieder ab Januar 2022 eine zweijährige Berufsausbildung ermöglichen. Sie machen ihre Ausbildung in den Berufen als Schneider, Schreiner, Elektiker und in Computer- Anwendung.